Stell dir vor, du isst regelmäßig einen Schokoriegel in dem Plastik ist. Das Problem ist, du weißt und merkst es nicht. Nach einer Weile kannst du Nahrung nicht mehr normal verdauen und chemische Schadstoffe lagern sich in deinem Körper ab.
Zum Glück passiert das nicht wirklich oder? DOCH...
Meerestieren geschieht das regelmäßig, da sie kleine Plastikteile mit Nahrung verwechseln. Das liegt an uns Menschen. Wir produzieren viel zu viel Plastikmüll, wodurch in unseren Ozeanen Müllteppiche entstehen. Der Größte liegt zwischen Kalifornien und Hawai und beträgt zur Zeit ca. 1,6 Millionen km2. Das heißt, er ist viermal so groß wie Deutschland. Plastik ist ein immer größer werdendes Problem auf unserm Planeten!
Aber wie kommt es dazu?
Wir benutzen in unserer Gesellschaft sehr viel Plastik. Das liegt vor allem daran, dass Plastik günstig ist, es den Verbrauch fördert und sehr viele Vorteile im Vergleich zu anderen Stoffen hat. Es ist elastisch, lange haltbar und hart.
Vor ungefähr 70 Jahren wurden knapp 1,5 Millionen Tonnen Plastik jährlich produziert. Heute sind es weltweit ca. 400 Millionen Tonnen pro Jahr. Das ist über 250-mal so viel wie früher und es gelangt in unser Weltmeer. Das passiert durch Touristen, die an Stränden ihren Müll nicht richtig entsorgen, sondern liegen lassen, Fischernetze, die ins Meer geraten und die Industrie. Nein nicht unsere Industrie, aber wir tragen dazu bei. Deutschland exportiert seinen Plastikmüll nach Asien, um den Müll verbrennen zu lassen. Die Länder dort haben teilweise keine richtige Infrastruktur, wodurch sie nicht einmal ihren eigenen Müll entsorgen können. Dadurch gelangt Plastik in Flüsse und somit schließlich in unser Weltmeer. Ja, wir trennen unseren Müll und entsorgen ihn „ordnungsgemäß“, aber wir sind trotzdem mit daran schuld, dass er ins Meer gelangt.
2022 hat Deutschland insgesamt 734.000 Tonnen Plastik exportiert, 107.000 Tonnen davon nach Asien.
Wenn der Müll dann einmal auf dem Meer ist, gelangt er in unser Strömungssystem. Dort entstehen riesige Oberflächenstrudel, wenn 2 Strömungen von Nord und Süd aufeinandertreffen. Das heißt das Plastik sammelt sich und die Ansammlung wird immer größer. Es entstehen Müllteppiche. Wie bereits schon erwähnt, befindet sich der Größte, der „Great Pacific Garbage Patch“, zwischen Hawaii und Kalifornien. Nach dem Stand 2018 "schwimmen" dort 80.000 Tonnen Plastik. Dabei bleibt es aber nicht. Jährlich steigt die Anzahl von Plastik im Meer zwischen 4,8 und 12,7 Mio. Tonnen und Tiere wie Schildkröten, Delfine und Fische sind dabei die Leidtragenden. Sie schlucken, das Plastik, weil sie es für Nahrung halten oder bleiben hängen und verfangen sich.
Und das Problem wird größer, da es sehr lange dauert, bis Plastik im Meer zersetzt wird. Wie im Diagramm sichtbar wird, dauert es 600 Jahre, bis eine Angelschnur zersetzt worden ist. Und selbst 20 Jahre bei Plastik Tüten ist sehr viel. Die Zahlen sind schockierend und steigen immer weiter.
Wir müssen etwas dagegen tun und aktiv dazu beitragen, Müll zu reduzieren.
Man unterteilt Plastik in Makroplastik und Mikroplastik. Das heißt, es hat ungefähr einen Durchmesser unter 5 Millimeter bis zu einem Mikrometer. Es wird in sehr vielen Alltagsprodukten wie Textilien oder Kosmetika eingesetzt, um bestimme Eigenschaften der Produkte zu erzielen. Meistens gelangt dieses Mikroplastik durch Abrieb oder die Alterung des Produkts in die Umwelt. Diese Mikropartikel können über die Luft und unser Abwasser transportiert werden. Sie gelangen zum Beispiel über die Kanalisation in die Abwasserreinigungsanlagen. Dort können sie nicht komplett aus dem Wasser entfernt werden und kommen dann in unsere Gewässer.
Mikroplastik besteht meistens aus Polyethylen (PE), aber auch anderen wie Polypropylen (PP) oder Polyamid (PA). Es gibt noch keine Analysemethode und es können keine festen Werte von Mikroplastik gemessen werden. Außerdem ist man sich über Auswirkungen auf den menschlichen Körper durch Mikroplastik auch nicht sicher. Das heißt, die Studien, die bis jetzt durchgeführt wurden, haben nicht genügend Aussagekraft.
Mikroplastik unter der Lupe
Nahaufnahme Mikroplastik
Zusammenfassend kann man also sagen, dass wir etwas tun müssen, um die Plastikproduktion bzw. den Konsum zu reduzieren. Es fängt bei uns zu Hause an und hört bei der Produktion auf. Jeder kann etwas tun, wenn er nur damit anfängt, auf seinen eigenen Plastikkonsum zu achten und ihn zu reduzieren.
Denn unser Weltmeer "quillt über" und Tiere sterben. Wenn wir uns nicht darum kümmern, wird das Problem, wie es jetzt schon existiert, noch größer und die Situation wird uns über den Kopf hinauswachsen.
Nordsee:
Ostsee: